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Die perfekte Verbindung

Bereits ihr halbes Leben begleitet Philine Köln der Wunsch, als Ärztin zu arbeiten – und das nicht etwa, weil sie aus einer Medizinerfamilie kommt. Aufgekommen ist die Idee, nachdem sie als Kind sehr krank war und viel Zeit im Krankenhaus verbringen musste. „Diese Zeit war schwierig, aber ich war auf einer Station mit qualifizierten, netten Ärzten und tollem Pflegepersonal. Ihretwegen habe ich diese Zeit auch positiv in Erinnerung. Das hat in mir den Wunsch geweckt, einmal in ihre Fußstapfen zu treten.“

Heute ist Philine Köln der Verwirklichung dieses Ziels sehr nah. Die gebürtige Berlinerin ist 24 Jahre alt und befindet sich am Ende ihres Studiums an der Charité. Für sie ist die Medizin schlichtweg die perfekte Verbindung aus Naturwissenschaften mit einer großen sozialen Komponente, in der es keine wirkliche Routine gibt und die nie langweilig wird. Aktuell arbeitet sie in der Inneren Medizin im Klinikum am Urban, mitten in Berlin-Kreuzberg, und absolviert dort einen Teil ihres Praktischen Jahres.

Philine Köln schätzt am Modellstudiengang der Charité, dass er die alten Schemata – erst Theorie, dann Praxis – aufbricht und stattdessen schon früh die Grundlagen mit der Praxis in der Klinik verknüpft. „Der Gedanke, nach dem Abitur zunächst zwei Jahre lang ganz trocken alle Naturwissenschaften zu lernen, schien mir nicht sonderlich verlockend“, berichtet Philine Köln. „An der Charité hatte ich von Anfang an die Möglichkeit, bei der Behandlung der Patienten dabei zu sein. Mir gefällt dieser sehr enge und kontinuierliche Bezug zum dem, was jetzt im Praktischen Jahr und natürlich erst recht nach meinem Studienabschluss mein Arbeitsalltag sein wird. Im Übrigen konnte ich mir so auch viel früher sicher sein, die richtige Studienentscheidung getroffen zu haben.“ Dass diese Entscheidung nicht falsch war, spürt man sofort, wenn man Philine Köln gegenübersitzt.

Kürzlich arbeitete sie für mehrere Monate in Medellín. Von dem Krankenhaus im Herzen Kolumbiens berichtet sie, dass sich die fachlichen Umstände kaum von denen in Deutschland unterschieden. „Der Umgang innerhalb des Teams war aber ein anderer, mit flachen Hierarchien und einem familiären Arbeitsklima“, fasst sie die Zeit dort zusammen, „man konnte jederzeit ohne Probleme die Professoren und erfahrenen Ärzte ansprechen.“ Von dieser Offenheit und dem herzlichen Feedback habe sie sehr profitiert und in dieser Zeit unglaublich viel lernen können.

Philine Köln

Förderprogramm

Deutschlandstipendien

Förderzeitraum

Seit 2015

Fachgebiet

Humanmedizin

Institution

Charité – Universitätsmedizin Berlin

 

Seit 2015
Deutschlandstipendiatin der Stiftung Charité

Seit 2011
Studium der Humanmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin

2011
Abitur

In einigen Monaten möchte Philine Köln ihr Studium abschließen. Dass sie sich weiter von ihrer Empathie für Patienten und ihrer Faszination für den Wandel in der Medizin leiten lassen wird, kann man ihren Worten deutlich anmerken. „Vor zehn Jahren waren viele Dinge noch gar nicht möglich, die heute selbstverständlich sind“, sagt sie. Dies gilt in ihren Augen auch für die Zukunft: „Auch heute kommt man als Ärztin immer wieder an Grenzen, weil die Erkrankungen so komplex oder so selten sind, oder weil es schlicht noch keine Therapie gibt.“

Deswegen kann sie sich ihre berufliche Zukunft sehr gut in einem Universitätsklinikum vorstellen – nah an der medizinischen Forschung. Als Spezialisierung zieht sie derzeit die Hämatologie und Onkologie in Erwägung. „Ich werde nie an einen Punkt kommen, an dem ich sagen kann: ‚Jetzt habe ich alles gelernt‘. Es wird immer noch mehr geben und immer Neues. Das ist wunderschön an der Medizin, nötigt mir aber auch immer wieder großen Respekt ab.“ Ohne Zweifel hat Philine Köln die richtige Berufsentscheidung getroffen.

Juni 2017 / TO